Wir brüllen uns an

By Marita Matzk | Entspannung

Wir schreien uns an.

Er: Das geht aber nicht!
Ich: Alle anderen schaffen das auch, ist ja kein Aufgabe, die nur du zu tun kriegst!
Er: Ich kann das aber nicht!
Ich: DU GEHST JETZT IN DAS ZIMMER, setzt dich hin und machst das! Und ja, du KANNST 2 Sätze aufschreiben.

Im anderen Zimmer ein gellender Aufschrei von Kind Nummer zwei:
J. HAT MICH GEHAUEN!
... und gleich hinterher (wimmernd): J. - HAT- HUNDI - GEBISSEN!
...während der kleine Verursacher mit Unschuldsmiene und großen Knopfaugen rauskommt und fragt:
"Mama schimpft?"

Ich sinke auf einen Stuhl und starre ein paar Löcher in die Luft.
Lockdown und Homeschooling mit drei Kindern ist mit Sicherheit nicht meine allerliebste Lieblingssituation!

Nächster Tag.
Der Große macht seit einer Stunde Schulaufgaben.
Kind Nummer zwei und Kind Nummer drei ziehen beim ersten "So, jetzt gehen wir raus!" ihre Jacken an.
Es könnte eine Szene aus "Conni und Jakob" sein, oder wie diese ganzen unrealistischen Kinderserien heißen.

Was zum Geier ist passiert?

Vielleicht etwas ganz einfaches.
Rückblickend sehe ich einen Unterschied ziemlich deutlich:
Ich war am zweiten Tag entspannter.

Klar, sagt du jetzt vielleicht, ich wäre auch entspannter, wenn alle gut mitmachen.
Nun, das meine ich aber nicht.
Ich meine, ich war VORHER entspannter.
Ich war ausgeschlafener und hatte vormittags als erstes ein bisschen Yoga gemacht.

Und da fällt es mir wie Schuppen-von-dem-Faschingsfischkostüm:

Mein innerer Zustand beeinflusst nicht nur die Yogastunden und -retreats, die ich gebe.
(Da achte ich nämlich immer unglaublich drauf, selbst entspannt und präsent zu sein.)

Mein innerer Zustand beeinflusst nicht nur die Qualität meiner Arbeit.
Sondern alle um mich herum.
Meine Familie, die Nachbarn und die Menschen auf der Straße.

Am Ende beeinflusst er, wie gut oder schlecht der Tag verläuft.
Und mit den Tagen dann das ganze Leben (meins, das meiner Familie, und das meiner Nachbarn... ein bisschen zumindest.)

Deshalb möchte ich dich nach den ganzen Zielsetzungen zum Jahreswechsel ermutigen, als Haupt-Ziel doch einmal deinen inneren Zustand, also das Grundgefühl deines Lebens, in den Fokus zu nehmen:
Hast du dir zum Beispiel schonmal solche Ziele gesetzt?
  • Ich möchte morgens erholt aufwachen.
  • Ich möchte entspannt und präsent sein.
  • Ich möchte meinen Körper spüren und mich lebendig fühlen.
  • Ich möchte jeden Tag das Gefühl haben, nützlich und hilfreich zu sein.
  • Ich möchte mich finanziell abgesichert und stabil fühlen.

Dann dürfen die Aktionen für jeden Tag sich daraus ergeben - und wenn es bei dir ein bisschen wie bei mir ist, dann bist du damit vielleicht sogar produktiver als mit üblichen Zielen wie:
  • Ich will das Sixpack in drei Monaten (nicht das mit den Flaschen aus dem Supermarkt 🙂 ).
  • Ich will dieses Jahr xxxxx€ verdienen. oder
  • Ich will, dass alle mich schick finden (Die meisten ergänzen das mit irgendeinem anderen Attribut: schick und schlau, schick und cool, schick und erfolgreich, schick und nett - was ist es bei dir?)

Wie fühlt es sich an, wenn du dich in beide Zielsetzungsvarianten hineinversetzt?

Welche fühlt sich besser an?

Mein Tipp:
Nimm dir einen kleinen Zettel und schreib deine Variante der Lebensgrundgefühls-Ziele darauf.
Dann stell den Zettel auf deinen Schreibtisch oder irgendwohin, wo du ihn regelmäßig siehst.

Wenn du gern einen weiteren Impuls für die erste Variante möchtest - und gleichtzeitig einen stimmungsaufhellenden Ausblick aus dem aktuellen Lockdown - dann lade ich dich herzlich ein zum Yoga-Urlaub auf Hiddensee.

Immer wieder schreiben mir Teilnehmer*Innen, dass die Woche für sie der Impuls für eine eigene Yogapraxis und innere Ruhe im Alltag war.


Vielleicht hast du ja Lust auf Meer und Yoga nach dem Lockdown:
Yoga zum innere Ruhe finden, in deinem Alltag.
Damit du und deine Mitmenschen möglichst oft mit deinem inneren ruhig strahlenden Zustand mitschwingen - selbst wenn nicht alle Tage wie in ultraharmonischen Kinderserien verlaufen ;).

Bleib in Bewegung und finde dein Räkel-Gefühl in allem, was du tust!
Marita
Follow

About the Author

Marita ist Diplom-Choreografin & Strala Yoga Guide. Sie wurde als professionelle Tänzerin und Choreografin an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden ausgebildet und unterrichtet seit 2009 als Haltungs-Coach und Yogalehrerin​. Dafür verbindet sie den locker bewegten Strala Yoga Stil mit Elementen anderer Methoden der Körperarbeit. Neben ihrem Leben als Bewegungs-Nerd ist Marita Fachfrau für SEO und Onlinemarketing mit mehrjähriger Agenturerfahrung. Sie liebt ihren Garten, Schwimmen in Naturgewässern, Zeichnen und Lesen.

>
Cookie Consent mit Real Cookie Banner